Am 17. November 1953 trafen sich acht zukünftige Schützenbrüder im Lokal Ratinger Hof um eine neue Kompanie zu gründen. Sie gaben Ihr den Namen „Dumeklemmer Kompanie“. Aber schon kurze Zeit später benannte man sich in St.Suitbertus Kompanie um. Am 1.Januar 1954 wird sie dann als neunte Kompanie in die St.Sebastiani Bruderschaft anno 1433 Ratingen (mit 13 Mitgliedern) aufgenommen. Es war die erste Neugründung einer Schützenkompanie nach dem zweiten Weltkrieg. Die Gründung fiel in eine Zeit des Erlernens demokratischer Ordnungen, der Umgang mit der neu gewonnenen Meinungsfreiheit war so manchem Bürger noch nicht geläufig. Es war das Jahr der Arbeiteraufstände in der DDR, die in Berlin am 17.Juni 1953 ihre Höhepunkte fanden. Es war die Zeit der Neugründungen mittelständischer Unternehmen, die Zeit des einsetzenden Wirtschaftlichen Aufschwungs, man sprach- noch verhalten- vom Wirtschaftswunder. Es war die Zeit der gesellschaftlichen Neuorientierung, in der unsere St. Suitbertus Kompanie aus der Taufe gehoben wurde. Die Gründungsväter unserer Gemeinschaft haben es nicht versäumt, diese neuen Werte in die junge Kompanie einzubringen. Beherzt und mit großer Tatkraft formten sie eine Kompanie, in der Brüderlichkeit, Hilfsbereitschaft und familiärer Zusammenhalt fortan zu den Tugenden gehörten.

Zählten die ersten Hauptmänner, Josef Flügel und Dietrich Hoffmann, noch zu den Gründungsmitgliedern, so war unser unvergessener Hauptmann und väterlicher Freund Lothar Lürzel, der neunzehn Jahre die Geschicke der Kompanie führte, ein „Zugereister“ aus Unterfranken, der hier in unserer Heimatstadt Ratingen gesellschaftlichen Kontakt suchte und bei der Suitbertus-Kompanie fand. Die Vergangenheit soll uns in der Gegenwart Ansporn sein, im Sinne unserer Vorgänger aber mit dem Gedankengut und den Ideen unserer Zeit, das Wohl der St.Suitbertus Kompanie sicher zu stellen.

Wir müssen immer in der Lage sein, Menschen die guten Willens sind, vorurteilsfrei in unsere Gemeinschaft aufzunehmen und zu integrieren.Um die Zukunft und den Bestand der Kompanie zu sichern, brauchen wir eine starke Jugend, die an die Aufgaben und Arbeit in der Gemeinschaft heran geführt werden muss. Schauen wir mit Zuversicht und Optimismus in die vor uns liegende Zeit. Möge es uns gelingen, die richtige Balance zwischen Tradition und Neuerung herzustellen und zu halten.